IdeenzugCity
© Deutsche Bahn AG / Oliver Lang
© Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

IdeenzugCity: Die S-Bahn der Zukunft

So wird Reisen in Städten noch komfortabler.

Morgens auf dem Weg zur Arbeit sind viele Pendler mit der S-Bahn unterwegs, am Mittag dagegen kann man entspannt am Fenster sitzen und den Blick aus dem Fenster schweifen lassen – so unterschiedlich die Tageszeit, so unterschiedlich ist die Situation im Nahverkehr und damit die Bedürfnisse der Fahrgäste. Und um diesen Spagat zwischen Kapazität und Wohlfühlatmosphäre meistern zu können, wurde der IdeenzugCity gebaut. 

Per Knopfdruck mehr Sitzplätze

Seit Sommer 2019 arbeitet DB Regio an dem Modellzug, der anders als sein regionales Pendant IdeenzugRegio für den Einsatz im urbanen Metropolverkehr entwickelt wurde. Der 22,5 Meter lange Prototyp soll sich dabei dank insgesamt 12 Themenwelten individuell je nach Tageszeit und Reiseanlass per Knopfdruck an die jeweiligen Bedürfnisse der Reisenden anpassen lassen.  

Wie? Mit einem weltweit einzigartigem flexiblen Raumkonzept, in dem sich Sitz- und Stehlandschaften automatisch konfigurieren lassen. So sollen in den Hauptverkehrszeiten mehr bequeme Stehplätze, z.B. mit Stehstützen zur Verfügung stehen und in Zeiten mit weniger Fahrgästen bietet der Komfortmodus mehr Sitzplatzkapazitäten

 

Bessere Orientierung durch interaktive Fenster

Auch von außen ist der IdeenzugCity hochmodern. Bei Einfahrt des Zuges passt sich die 180°-Zugzielanzeige in der Frontscheibe an den Blickwinkel der Fahrgäste an, indem das angezeigte Zugziel an die Seite des Bahnsteigs wandert. Somit ist es für alle Fahrgäste lesbar.  

 
Außerdem erkennt man dank eines LED-Leuchtbandes über die gesamte Wagenlänge schon von Weitem, welche S-Bahn gerade einfährt.  
Über allen Einstiegstüren befinden sich Over-Door-Displays, die über das Reiseziel, Zwischenhalte und die Auslastung der einzelnen Waggons informieren.  

 
Besonders flexibel: Die digitalen, interaktive Folien an den Fensterscheiben des Zuges. Für einen schönen Ausblick während der Fahrt können diese entweder transparent geschalten oder für eine bessere Orientierung mit Piktogrammen versehen werden. Diese Piktogramme zeigen den Fahrgästen an, wo sich Bereiche für Fahrräder und Kinderwägen befinden. Außerdem können die Fensterscheiben je nach Tageszeit verdunkelt werden, sodass Fahrgäste nicht von der Sonne geblendet werden, besser im Zug arbeiten können und der Energieverbrauch des Zuges verringert wird.  

Bis zu 40 Prozent mehr Kapazität im Zug auf Knopfdruck: Dies funktioniert dank eines ausgeklügelten Raummoduls. Dieses Modul ist das Highlight des IdeenzugCity und beinhaltet verschiedene Arten von Steh- und Sitzplätzen: 

  • Stehsitze  

Bei Bedarf können speziell entwickelte Stehsitze ineinandergeschoben werden. Der Platz, der dadurch entsteht, kann zum Abstellen von Fahrrädern oder für mehr Stehplätze in der Hauptverkehrszeit und einen Mehrzweckbereich genutzt werden. Die Stehsitze sind so gestaltet, dass Fahrgäste auf engem Raum für kürzere Reisezeiten einen bequemen Sitzplatz vorfinden. 

  • Multiflex Sitze 

Die Multiflex-Sitze verwandeln sich auf Knopfdruck automatisiert von einer vis-à-vis-Anordnung für bequemes Reisen in der Nebenverkehrszeit in eine Längs-Bestuhlung entlang der Fensterfront für mehr Stehplatzkapazitäten bei gleichbleibender Sitzplatzanzahl in der Hauptverkehrszeit. 

  • Flex Sitze 

Automatisierte Sitze lassen sich je nach Bedarf per Knopfdruck von komfortablen Vierersitzgruppen in eine Dreiersitzgruppe verwandeln und bieten so mehr Stehplatzkapazitäten. Durch die Automatisierung der Sitze in der Hauptverkehrszeit werden Wartezeiten vermieden, indem Fahrgäste schneller in und durch das Wageninnere, den sogenannten Fahrgastraum, laufen können., So sparen Züge wichtige Sekunden an Haltezeiten an den Stationen ein und fahren pünktlich ab. 

  • City Working 

Zwei funktionale Arbeitsbereiche mit einer Arbeitstheke und einem abgeschirmten Privacy-Bereich bieten Platz, um unterwegs flexibel zu arbeiten oder ungestört zu sein. 

Stehstützen zum Anlehnen, ein integriertes Display als zweiter Screen für einen Laptop und ein komfortabler Klapptisch bieten Reisenden die notwendige Ausstattung, um die Zeit im Zug produktiv nutzen zu können. 

  • City Services 

Eine voll ausgestattete Service-Station wurde in die Rückwand Lokführerstands integriert. Für Reisende mit eigenem E-Scooter gibt es hier eine automatisierte E-Scooter Halterung, die den Scooter auch aufladen kann. Auf einem großflächigen Display werden Fahrgäste über die aktuelle Fahrt sowie den Standort auf einem digitalen Liniennetzplan informiert. Am Getränkeautomaten kann man sich außerdem eine Erfrischung kaufen, der benachbarte Automat bietet Mund-Nasen-Bedeckungen an.  

Auch großflächige Monitorbänder und ganzflächige Seitenscheibendisplays mit Augmented-Reality-Technologie sowie eine LED-Deckenmatrix sorgen dafür, dass die Fahrgäste während der Reise stets informiert und unterhalten sind.  

Im IdeenzugCity wurde besonderer Wert auf die Verwendung CO₂-frei produzierter Materialien gelegt. Er wurde im Juli 2021 der Öffentlichkeit präsentiert und zeigt innovative Lösungen auf, mit denen im Nahverkehr die Qualität und Kapazität auf der klimafreundlichen Schiene erhöht werden können.

 

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