"Alle Muschee" - Strohbärentreiben in Effeltrich

Einmalig in ganz Nordbayern wird in Effeltrich noch ein alter Faschingsbrauch gepflegt, das "Fosaleggen". Junge unverheiratete Burschen in weißer Tracht und mit Peitschen bewaffnet vertreiben den Winter, der in Form von "Strohbären" durch die Straßen gejagt und verbrannt wird.
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Der Brauch beginnt am Faschingssonntag gegen 11 Uhr, wie immer in der Baumschule Kupfer. Dort verwandeln sich in der Scheune junge Männer des "Burschenvereins Zufriedenheit" in gewaltige Bären. Sie werden von vielen Helfern in spezielles Stroh gewickelt, bis nur noch das Gesicht ganz schwach zu erkennen ist. Um zirka 13 Uhr beginnt die "Jagd durchs Dorf".

Die weiß gekleideten "Fosaleggen" mit ihren hohen bunten Hüten treiben die Bären mit lautem Peitschenknall vor sich her. Finstere Bärentreiber halten sie mit dicken Ketten in Schach und rufen dazu lautstark "Alle Muschee". Begleitet von der Effeltricher Trachtenkapelle läuft der Zug zur berühmten Wehrkirche in der Mitte des Dorfes, wo die Bären auf der Straße plötzlich übereinander herfallen und als dickes Knäuel Stroh am Boden liegen bleiben. Sofort tanzt der "Frühling" um sie herum; die weiß gekleideten Fosaleggen mit ihren Trachtenmädchen.

Anschließend fahren die Fosaleggen mit den Strohbären, den Trachtenmädchen und der Musik nach Baiersdorf. Gegen 14.30 Uhr beginnt dort an der Jahnhalle der große Umzug durch die Hauptstraße, Judengasse und die Pfarrgasse zum Linsengraben; angeführt natürlich von den Strohbären und den Fosaleggen. Der Musikverein Effeltrich spielt wieder dazu und die Fosaleggen tanzen als Abschluss des Umzuges um ein loderndes Feuer. Nach und nach treffen dort auch die Bären ein und entledigen sich des Strohs, das ins Feuer geworfen wird. Und wieder Tanzen die Fosaleggen mit ihren Trachtenmädchen um das Feuer.

Damit ist der Winter endgültig vertrieben und der Frühling hält Einzug. Die Effeltricher Fosaleggen ziehen von Effeltrich nach Baiersdorf, um sinnbildlich den Winter "vom Gebirg", wie sie ihre bergige Heimatlandschaft nennen, hinunter in die Ebene des Regnitztales zu (ver-) treiben.

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